Ziele von Lebenschancen International

Die Hauptziele von Lebenschancen International sind, Maßnahmen zur Verhinderung ungewollter und riskanter Schwangerschaften und zur Förderung der „reproduktiven Gesundheit“ von Frauen in Entwicklungsländern zu finanzieren. Daneben fördern wir auch Maßnahmen zur Verbesserung der Einkommen, wenn es im Rahmen der Projekte einen spezifischen Bedarf dafür gibt und wir die Mittel dazu – aus Spenden oder Kofinanzierungen – haben.

Die Probleme

In den ärmsten Entwicklungsländern in Subsahara-Afrika und Asien betragen die Einkommen pro Kopf nur etwa ein Zwanzigstel der Einkommen in den westlichen Industrieländern (Umrechnung nach Kaufkraftparitäten).

In unseren Projektländern Burkina Faso und Togo, die zu den 25 ärmsten Ländern der Welt gehören, haben 44 % bzw. 49 % der Menschen pro Monat umgerechnet weniger als 57 $ zur Verfügung (nach Kaufkraftparitäten zum US-$). Im früheren Projektland Nepal waren es noch 15 %.

Viele Menschen sind unterernährt; viele Kinder leiden an Entwick- lungsstörungen infolge davon. Oft können die Schulkosten von mehreren Kindern nicht bezahlt werden und keine Medikamente im Krankheitsfalle. Die Kinder und vor allem die Mädchen müssen früh im Haushalt, bei der Betreuung jüngerer Geschwister, dem Wasserholen u.a. mitarbeiten und können oft nur wenige Jahre die Schule besuchen.

Näheres zum Teufelskreis von „Kinderreichtum“ und Armut hier.

Eine sehr arme Familie in Togo: Der Mann ist krank und kann nicht mehr arbeiten. Die Frau (im Hintergrund) bearbeitet alleine das Feld. Dieses gibt aber nicht mehr genügend her für die siebenköpfige Familie. Manchmal erhalten sie Essen von Nachbarn. Hier freuen sich alle über das Geschenk einer Spenderin von Lebenschancen: Mit einem Huhn, einem Sack Reis und einer Flasche Öl hatten sie – mit Gemüse ihres Feldes – an Weihnachten ein „Festessen“ und einige Tage danach noch immer genug zu essen.
(Foto: SILD, Togo)

Wie Lebenschancen International bei der Verbesserung von Einkommen u. a. hilft

Die Aufklärer/innen in den Dörfern von Togo machen diese Aktivitäten grundsätzlich ehrenamtlich. Sie erhalten zur Honorierung aber Schulungen und Kleinkredite zur Verbesserung ihrer Einkommen und die Frauen oft für erstmalige Geldeinkommen. Die dreitägigen Schulungen umfassen die Grundsätze von Kostenrechnung und Kreditfonds sowie die Abklärung von Vorschlägen der Erwerbstätigkeit, die in der individuellen Situation realisierbar und profitabel erscheinen.

Aktuell handelt es sich um Kredite oder den Kauf der benötigten Produkte von durchschnittlich 150 €. Die Beträge variieren aber je nach dem individuellen Vorhaben zwischen 70 und 250 €. Damit kann man unter den Gegebenheiten von Togo einiges tun, z.B. einen Verkaufsstand von Nahrungsmitteln einrichten und dessen Erstbestand kaufen oder ein Reisfeld anlegen.

Die Kredite müssen verzinst und zurückgezahlt werden. Die Mittel bleiben aber innerhalb der örtlichen Gruppen für eine Neu-Auszahlung an die Aufklärer/innen selbst oder Mitglieder ihrer weiteren Familie.  Sie ermöglichen damit weitere Verbesserungen der Einkommen der Aufklärer/innen sowie derjenigen anderer Menschen am Ort und damit auch einen längeren Schulbesuch der Kinder und bei Bedarf den Kauf von Medikamenten. Durch das eigene Einkommen wachsen auch das Ansehen der Frauen und ihr Mitspracherecht, z.B. bezüglich einer Empfängnisverhütung und von Entbindungen in einer Gesundheitsstation mit qualifiziertem Personal statt zu Hause mit einer traditionellen, einfachen Geburtshelferin.

Zugleich sind viele Empfänger/innen örtliche „Pioniere“ und „Modellbauern“: die Männer beim Anbau spezieller Produkte wie neuerdings Bio-Ananas oder beim Beginn einer Hühnerzucht und die Frauen neuerdings beim Verkauf von Obst und Trockenfisch. Damit wird auch die Ernährung vor Ort gesünder und der Eiweißbedarf besser gedeckt.

Aus einer Gruppe hat sich auch eine kleine, unabhängige Spar- und Kreditgenossenschaft entwickelt.

Die Kleinkreditprogramme sind sehr erfolgreich, wobei auch eine intensive Betreuung der Kreditgruppen eine Rolle spielt.

Wenn Sie für die Ausdehnung der Schulungen und Kleinkredite spenden wollen, schreiben Sie bei Ihrer Überweisung bitte „Kredite“ beim Verwendungszweck. Hier können Sie jetzt spenden.

Näheres zu früheren Maßnahmen zur Verbesserung von Einkommen oder Ernährung in Dörfern von Burkina Faso und Nepal hier.

Dieser Aufklärer konnte von seinem Kredit aus einem Projekt von Lebens- chancen diesen Stall für seine Ziegen bauen, die damit in der Regenzeit weniger krankheitsanfällig sind. Die Ziegen werden primär für den Verkauf
zu Festessen gezüchtet. Die Familie kann sich von den Einnahmen gut ernähren, die Schulkosten von drei Kindern bezahlen und bei Bedarf auch Medikamente u.a.
Diese neue Aufklärerin konnte sich von einem Kredit von 75 € einen Tisch, Schüsseln, sowie Trockenfisch für einen Marktstand kaufen. Sie erzielt damit ein eigenes Einkommen, trägt zur preisgünstigen Deckung des Einweiß- bedarfs vieler Menschen bei und kann diesen Verkauf sogar mit ihrem Kleinkind auf dem Rücken machen.                                       
(Fotos: SILD, Togo)