Benin (1997-2000)

Bau und Ausstattung einer Frauengesundheitsstation mit Beratungen über Familienplanung, einer Apotheke mit Verhütungsmitteln sowie Informationsmaßnahmen in einer Kleinstadt (30.000 Einwohner)

Die Frauen von Dassa demonstrieren für das Recht auf „reproduktive Gesundheit“ (Foto: Bernard Gnantonnou)

Die Frauen von Dassa demonstrieren für das Recht auf „reproduktive Gesundheit“ (Foto: Bernard Gnantonnou)

  • Bau und Ausstattung einer Frauengesundheitsstation – mit einem beträchtlichen Zuschuss des deutschen Entwicklungshilfeministeriums (BMZ)
  • Ausstattung mit einer Apotheke und Angebot von Verhütungsmitteln
  • Vorträge und Gesprächskreise zu den Problemen und ihrer Vermeidbarkeit in der Station und umliegenden Dörfern durch die Hebamme und den Leiter der Station
  • Starke Nutzung für Schwangerschafts- und Nachgeburtsbetreuung
  • Als einzigem Projekt von Lebenschancen nur relativ geringe Nutzung der Angebote für Familienplanung.
Frauen tanzen zur Einweihung der Gesundheitsstation in Dassa. (Foto: Ulrich Harsch)

Frauen tanzen zur Einweihung der Gesundheitsstation in Dassa. (Foto: Ulrich Harsch)

«Honig ist in unseren Ort gekommen! Und wir sind so froh, dass wir nicht mehr dauernd Kinder bekommen müssen, sondern nur noch so viele, wie wir verkraften können. Danke, danke für das Zentrum.»

Dies sangen Frauen von Dassa-Zoumé, einem kleinstädtisch-ländlichen Ort im mittleren Benin, bei der Einweihung der Frauengesundheitsstation. Dazu tanzten sie vor Freude und schenkten den Besuchern von Lebenschancen nach traditioneller Sitte zum Dank Früchte ihrer Felder und einen lebenden Hahn.

Zwar möchten viele Frauen nicht mehr bis zum 40. Lebensjahr und darüber hinaus Kinder gebären oder hätten gerne größere Abstände zwischen den Geburten. Aber viele Männer waren hier gegen eine Empfängnisverhütung, die Frauen aber auf deren Zustimmung angewiesen: «Wenn die Frauen keine Schwangerschaften mehr zu befürchten haben, werden sie ‚unsittlich‘ und nicht mehr treu sein. Das verdirbt alles nur die guten Sitten.» Oder: «Man muss Vertrauen in die Vorsehung haben. Warum sollen wir geborene Kinder nicht ernähren können?» hieß es.

Lebenschancen hat daher im Jahr 2000 noch intensive Informationskurse für Männer über die Probleme riskanter und ungewollter Schwangerschaften und Möglichkeiten der Verhütung  und HIV-Prävention finanziert. Es wurde aber nicht erfasst, ob deren Frauen danach Beratungen zur Familienplanung aufgesucht haben.