Hintergründe der frühen Verheiratungen

Hintergründe der frühen Verheiratungen sind im Allgemeinen die traditionellen Moralvorstellungen, die meistens durch die jeweilige Religion oder den Glauben und die gesellschaftlichen Normen untermauert werden. Voreheliche sexuelle Beziehungen von Mädchen sind Sünde, eine Schande für deren Familien und müssen in jedem Falle vermieden werden, auch weil sie – ohne Aufklärung und Zugang zu modernen Verhütungsmitteln – zu unehelichen Geburten führen können.

Um sie zu vermeiden, wird in den hinduistischen und islamischen Gesellschaften ab der nahenden Pubertät eine weitgehende Geschlechtertrennung praktiziert. Da dies nicht immer einfach ist, z.B. wenn Mädchen außerhalb des Dorfes die Ziegen hüten, Holz sammeln oder Wasser holen müssen oder die nächste Schule in einem Nachbardorf liegt, ist der einfachste Weg zur Vermeidung vorehelicher Beziehungen eine frühe Verheiratung.

Vor allem in den hinduistischen Gesellschaften spielt auch die Armut der Familien eine Rolle: Je jünger die Bräute sind, um so niedriger ist oft die geforderte Mitgift, die von der Familie der Braut aufgebracht werden muss. Mit einer frühen Verheiratung gibt es zudem eine Esserin weniger in der Familie, die in den traditionellen Schichten wegen der Geschlechtertrennung keine Einkommen beisteuern kann und nach der Verheiratung zur Familie des Mannes gehört.

Zwar gilt in den meisten Ländern ein gesetzliches Mindestheiratsalter von 18 Jahren. Das wird aber häufig nicht eingehalten, ist auch einfach umgehbar, wo gerade Mädchengeburten oft nicht registriert werden und es keine standesamtlichen Trauungen gibt.

Informationen zu den Hintergründen von unehelichen Schwangerschaften finden sie hier.