Bericht der 14-jährigen Amelie bei einem Elterntag
gegen die Beschneidung von Mädchen in ihrer Schule

Heute ist ein großer Tag für mich, weil ich die Gelegenheit habe, von meinen eigenen Erfahrungen als Opfer der Beschneidung zu berichten. Ich war sieben Jahre alt, als ich beschnitten wurde. Ich hatte unsagbare Schmerzen. Anders als einige Kameradinnen hatte ich das Glück, den Eingriff zu überleben. Ich hatte aber eine große Narbenwucherung und immer Schmerzen beim Wasserlassen. Ich wurde daher zwei Jahre später nochmals beschnitten und die Narbenwucherung entfernt. Diesmal waren die Schmerzen noch stärker, und ich habe viel Blut verloren. Danach hatte ich erneut eine eigroße Narbenwucherung und war verdammt, so zu leben, weil meine Eltern nun Angst hatten, eine weitere Aktion könne mir das Leben kosten.

Meine Mutter hat jeden Abend über mein Schicksal geweint.

Amelie bricht in Tränen aus, fasst sich dann aber wieder und sagt:

Heute bin ich ein glückliches Mädchen und voll von Hoffnung: Mit Hilfe des Projekts der „Gesellschaft für Mädchen- und Frauenförderung“ (Ass.F.D, dem örtlichen Träger der Maßnahmen) und von Lebenschancen International konnte ich in der Gesundheitsstation erfolgreich re-operiert werden und habe nun keine Schmerzen mehr.