Foto: Mittelpunkt eines der Projektdörfer mit Brunnen und Mädchen, die Wasser holen

Länderinfo (Daten von 2019-23)
  • 9,1 Millionen Einwohner (2023)
  • eines der 25 ärmsten Länder der Welt
  • 27 % haben pro Tag weniger als 2,15 US-$ zum Leben (umgerechnet nach Kaufkraftparitäten zum US-$)
  • 17 % sind unterernährt (2022)
  • 45 % der weiblichen und 20 % der männlichen Bevölkerung über 15 können nicht lesen und schreiben.
Probleme, zu deren Minderung wir beitragen (Stand 2023)
  • Etwa 35 % der Mädchen haben vor dem 19. Geburtstag mindestens ein Kind. Etwa ein Viertel wird vor dem 18. Geburtstag von den Eltern verheiratet.  Die  Kinder der übrigen 10 % sind überwiegend ungewollt und unehelich.
  • Die Frauen der jüngeren Generation haben im Durchschnitt 4,1 Lebendgeburten, in den Dörfern meistens fünf oder mehr.
  • Die Bevölkerung wächst pro Jahr um 2,4 % und wird sich in 29 Jahren verdoppeln, wenn die Geburtenzahl nicht bald stärker abnimmt. Zum Vergleich: In Deutschland und anderen Ländern Nordwesteuropas ist sie jemals höchstens um 1,6 % pro Jahr gewachsen und dies meist um 1900.
  • Es gibt für Togo keine neueren Daten der Müttersterblichkeit. Vor 10 Jahren kamen auf 1000 Lebendgeburten 4 Todesfälle der Mutter, was damals einer der höchsten Werte in der Region war.  Von den 15-49-Jährigen sind 1,4 % HIV-infiziert. Das ist nur etwa ein Zehntel der Werte in Ländern Südafrikas.
Kinder, Kinder, Kinder – Sie alle sollten hinreichend ernährt und gekleidet werden und eine Schulbildung erhalten. Bei vielen Kindern fehlen oft die Mittel dazu. (Foto: Gudrun Haupter)
Ein Lehrer spricht am „Tag der reproduktiven Gesundheit“ einer Schule, der durch ein Projekt von Lebenschancen eingeführt wurde, über die Probleme von Schwangerschaften bei jungen, unverheirateten Mädchen und die Notwendigkeit, diese zu vermeiden. (Foto: SILD, Togo)

Schicksal von Yawa und zwei Schulkameradinnen aus einem Dorf, das in Togo viele Mädchen erleiden: 

Ich wurde mit 15 schwanger. Mein Freund wollte, dass ich einen Schwangerschaftsabbruch in der Hauptstadt machen lasse, der ja illegal ist. Er hätte alles bezahlt. Ich wollte das aber nicht. Er hat dann seine Vaterschaft geleugnet und mich verlassen. Meine Eltern waren nicht bereit, länger die Schulkosten für mich zu zahlen. Auch musste ich alleine für mein Kind sorgen. Zwei Schulkameradinnen von mir wurden ebenfalls schwanger und haben Abbrüche machen lassen. Eine hat seitdem täglich Schmerzen im Unterbauch, traut sich aber nicht, die Gesundheitsstation aufzusuchen, weil sie dort sagen müsste, was sie gemacht hat. Beide konnten die 10. Klasse beenden und machen nun eine Lehre im Hauptort unserer Präfektur. Ich habe mit dem Kind dagegen nur die Möglichkeit, in der Landwirtschaft meiner Eltern mitzuarbeiten.

Unsere Arbeit in Togo seit 2003

Wir schaffen Lebenschancen durch Ausbildung und Einsatz von Aufklärer/innen in Schulen, Dörfern und Stadtvierteln sowie den Bau von Jugendgesundheits- und Bildungszentren, deren Dienste auch für Erwachsene offen sind. Außerdem fördern wir Kleinkreditprogramme zur Verbesserung der Einkommen von ehrenamtlichen Aufklärer/innen. 2017/18 konnten wir mittels einer Ko-Finanzierung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung auch eine große Gesundheitsstation mit Beratungsstelle für Familienplanung bauen.

Insgesamt wurden seit 2003 entsprechende Maßnahmen in über 80 Dörfern, zwei Stadtvierteln und 29 Schulen gefördert. Damit wurden über 70.000 Jugendliche und Erwachsene aufgeklärt. Aktuell fördern wir solche Maßnahmen in 33 Dörfern und zwei Stadtvierteln sowie 13 Schulen. Von den Dörfern wurden zehn erst in den Jahren 2020-23 (z.T. trotz Corona) einbezogen und dabei zwei der Schulen.

Mit Ihren Spenden tragen Sie zur Deckung der laufenden Kosten der Aktivitäten bei und fördern evtl. auch die Ausdehnung auf weitere Dörfer und Schulen. Bitte helfen Sie!

Näheres über unsere Maßnahmen und Projekte in Togo finden Sie hier.

Wie Sie Lebenschancen mit uns schaffen können

Karte von Togo mit den Projektregionen